Berlin, 12. Mai 2025
Großer Grund zur Freude für das PIKSL Labor Düsseldorf: Das Projekt wurde für seine herausragende Wirkung im Bereich Inklusion und Teilhabe beim diesjährigen Bundesteilhabepreis mit dem 1. Platz geehrt. Im Rahmen der Inklusionstage 2025 verlieh die Bundesministerin für Arbeit und Soziales, Bärbel Bas, am 12. Mai im Café Moskau in Berlin die Auszeichnung in feierlichem Ambiente.
Das PIKSL Labor Düsseldorf konnte sich gegen 82 Mitbewerber:innen durchsetzen und die unabhängige 12-köpfige Fachjury mit seinem innovativen Ansatz überzeugen: Menschen mit Lernschwierigkeiten bieten digitale Unterstützung für Menschen mit und ohne Behinderungen an. Das Projekt zeigt eindrucksvoll, wie Menschen mit Lernschwierigkeiten durch digitale Kompetenz zu Multiplikator:innen werden – und anderen Menschen, etwa Älteren oder Menschen aus der Nachbarschaft, praktische Unterstützung im digitalen Alltag bieten. Diese Rollenveränderung trägt zur Entstigmatisierung bei und fördert eine inklusive Nachbarschaft.
„Unsere Expert:innen erleben, wie wertvoll ihr Wissen für andere ist – das verändert nicht nur die Selbstwahrnehmung, sondern auch das Bild von Menschen mit Behinderung in der Gesellschaft“, so Tobias Marczinzik, Leitung PIKSL.
Die Preisverleihung beleuchtete auch die Frage, inwieweit Projekte wie das PIKSL Labor Vorurteile und gesellschaftliche Stigmata abbauen können. Dazu erklärte Tobias Marczinzik: „Indem unsere Expert:innen anderen Menschen in digitalen Fragen helfen – sei es beim Umgang mit dem Smartphone oder beim Zugang zu digitalen Behördenleistungen –, zeigen sie ganz praktisch, was Inklusion bedeutet: Teilhabe, Augenhöhe und gegenseitiges Lernen.“
Der Bundesteilhabepreis wird seit 2019 jährlich vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales vergeben. Er würdigt Projekte, die beispielhaft zur Umsetzung der UN-Behindertenrechtskonvention beitragen. „Wir freuen uns sehr über die Auszeichnung und sind stolz, mit unserem Konzept auf Bundesebene Beachtung gefunden zu haben.” sagte Marczinzik im Anschluss an die Preisverleihung. „Sie bestätigt unser gelebtes Engagement für digitale Teilhabe und Inklusion. Indem wir Menschen mit und ohne Behinderung zusammenbringen, können wir die digitale Welt gemeinsam gestalten. Dieser Preis ist eine Anerkennung für die hervorragende Arbeit unseres Teams in Düsseldorf und die der anderen 12 bundesweiten PIKSL Labore.“
Das PIKSL Labor Düsseldorf wurde 2011 von der „In der Gemeinde leben“ gGmbH gegründet und ist ein öffentlicher, barrierefreier Begegnungsort für Menschen mit und ohne Behinderungen. Ursprünglich entstanden aus dem Wunsch von Menschen mit Lernschwierigkeiten nach Unterstützung im Umgang mit digitalen Medien, bietet das Labor heute vielfältige Bildungs- und Beratungsangebote zur Digitalisierung an.
Ein inklusives Team aus geschulten Mitarbeiter:innen mit und ohne Behinderungen beantwortet Fragen der Besucher:innen, leitet Workshops und gibt so sein Wissen weiter. Die Ausstattung umfasst kostenfrei nutzbare Computer und Tablets; seit 2021 werden auch 3D-Druck-Workshops angeboten. 2025 wurde das Angebot um das Thema Künstliche Intelligenz erweitert.
Die Inhalte und Formate des Labors werden regelmäßig weiterentwickelt und orientieren sich stets an den Bedürfnissen der Nutzer:innen. Das erfolgreiche Konzept wurde im Rahmen eines Social Franchise bundesweit verbreitet: Heute existieren 12 weitere PIKSL Labore, die in einem Netzwerk kooperieren und jeweils eigene Schwerpunkte wie Virtual-Reality oder barrierefreies Design setzen.