Am 12. September 2019 wurde im Rahmen des Projekts „Wir machen mit!“ eine Fachtagung an der Hochschule Düsseldorf von Oliver Schwab (In der Gemeinde leben gGmbH – Leitung Einrichtungen und Dienste) und seinem Team Benjamin Freese und Melanie Elmendorf organisiert und durchgeführt. Wir freuen uns sehr, dass die Fachtagung mit 80 Personen ausgebucht war und so großes Interesse gefunden hat. Im Rahmen der Vorträge und der anschließenden Workshops wurde der Fragestellung nachgegangen, wie alle Bewohnerinnen und Bewohner eines Stadtteils von den Möglichkeiten ihres Sozialraums profitieren können und wie dieser, ausgehend von den Bedürfnissen und Interessen einer vielfältigen Bewohnerschaft, partizipativ gestaltet werden kann. Die UN-Behinderten-Rechts-Konvention fordert, eine wirksame und umfassende Mitwirkung an der Gestaltung von öffentlichen Angelegenheiten für alle Menschen zu ermöglichen (Artikel 29). Jedoch haben gegenwärtig viele Menschen keine gleichberechtigten Zugänge zu Entscheidungsprozessen – ihre spezifischen Bedürfnisse werden nicht hinreichend berücksichtigt. Einfachere Zugänge könnten dazu beitragen, dass sich mehr Menschen einbringen: neben dem Einsatz von Gebärdensprache und Leichter Sprache sowie der Berücksichtigung von Kriterien der Barrierefreiheit können durch aktive Teilhabe nicht nur Mitbestimmungsmöglichkeiten gestärkt, sondern auch die subjektive Handlungsfähigkeit erweitert werden.
Von barrierefreien Zugängen und Nutzungsmöglichkeiten profitieren alle Bewohnerinnen und Bewohner des Sozialraums – Inklusion findet in sozialen Bezügen vor Ort statt! Menschen mit und ohne Behinderung, die sich für die Themen Inklusion und Barrierefreiheit interessieren, haben gemeinsam mit Selbsthilfegruppen und Professionellen aus allen Feldern der Behindertenhilfe, Vertretern aus der Politik und der kommunalen Verwaltung, sowie Firmen, Kirchen, Vereinen, Stiftungen und Gruppen, die sich vor Ort sozial engagieren, nach neuen Lösungsansätzen gesucht. Wir freuen uns besonders, dass Raul Krauthausen (Sozialhelden e.V.), Hubert Hüppe (Behindertenbeauftragter der Bundesregierung von 2009 bis 2013), Prof. Dr. Albrecht Rohrmann (Universität Siegen), Andreas Diederichs (In der Gemeinde leben gGmbH – Geschäftsführer) und Tobias Meier (Deutsches Institut für Community Organizing) die Veranstaltung durch ihre Beiträge bereichert haben. Wir danken Prof. Dr. Reinhold Knopp (Dekan Fachbereich Sozial – und Kulturwissenschaften Hochschule Düsseldorf) und Prof. Dr. Anne van Rießen (Hochschule Düsseldorf) für die wissenschaftliche Begleitung und allen weiteren Beteiligten für die gelungene Fachtagung und die daraus resultierenden Impulse für die weitere Arbeit im Sozialraum.